Das PERMA-Modell: Die 5 Faktoren zu einem erfüllten Leben – R wie Relationship (3/5)

Was ist das PERMA-Modell?

Das PERMA-Modell basiert auf fünf Schlüsselfaktoren, die dazu beitragen, Glück und Wohlbefinden zu steigern. Hier die fünf Schlüsselfaktoren im Überblick:

P steht für Positive Emotionen: Dieser Faktor bezieht sich auf die Förderung positiver Gefühle im Alltag.

E steht für Engagement: Wenn Menschen in ihrem Leben ihre Stärken nutzen und im Alltag und Beruf einbringen können, steigert dies ihre persönliche Zufriedenheit.

R steht für Relationship, dt. Beziehungen: Positive zwischenmenschliche Beziehungen sind essentiell für das Wohlbefinden.

M steht für Meaning, dt. Sinnerleben: Das Streben nach einem höheren Sinn und Zweck im Leben ist für Alle von großer Bedeutung.

A steht für Accomplishment, dt. Zielerreichung: Erfolge und Fortschritte sind motivierend. Menschen sollten sich klare Ziele setzen und diese Schritt für Schritt erreichen. Die Erfüllung von Zielen trägt zur persönlichen Zufriedenheit bei.

R wie Relationship: Gute Beziehungen tragen unsere Lebenszufriedenheit 

Erfüllende Beziehungen sind ein Grundpfeiler des Wohlbefindens. Wenn wir uns die Zeit nehmen und die letzten Jahre zurückblicken, dann fällt es uns auf. Sehr häufig sind es die Momente gemeinsam mit anderen, die für uns erfüllte Momente waren. Und auf der anderen Seite: Unsere sozialen Kontakte haben uns in kritischen Lebensphasen häufig Halt gegeben und beim Durchleben dieser Phasen entscheidend geholfen.  

Beziehungen als Schlüssel zum Wohlbefinden 

Beziehungen sind der Kitt, der unser Leben zusammenhält. Hier sind einige Schritte, wie Sie Beziehungen fördern und gut mit ihnen umgehen können: 

  • Aktives und konstruktives Zuhören: Nehmen Sie sich Zeit, um anderen zuzuhören.
    Echte Verbindungen entstehen, wenn wir uns auf unser Gegenüber einlassen und verstehen, was die Person, die mir gegenübersitzt, bewegt. Shelly Gable empfiehlt so zuzuhören, dass ich mich innerlich am Erlebnis beteiligt und deutlich mein Interesse zeige. Nehme ich positive Gefühle meines Gegenübers wahr, dann kann ich sie durch offene Fragen verstärken.
    Wichtig beim Zuhören: Ich lasse meinem Gegenüber ausreichend Raum, die schönen Gefühle noch einmal zu erleben und davon zu erzählen. Dass ich auf der nonverbalen Ebene den Blickkontakt halte, mich dem anderen zuwende und auch lächele, versteht sich eigentlich von selbst. Vertiefende Impulse dazu im Lexikon zur Psychologie des Glücks
  • Empathie zeigen: Versetzen Sie sich in die Lage anderer.
    Versuchen Sie die Gefühle des Gegenübers wahrzunehmen und erzählen Sie auch von Ihren Gefühlen. Aber achten Sie darauf, dass der Gesprächsschwerpunkt nicht heimlich zu Ihnen schwenkt, sondern stellen Sie immer wieder offene Fragen zu den Gefühlen Ihres Gegenübers. Indem Sie Empathie praktizieren, stärken Sie Ihre Beziehungen und unterstützen das Entstehen von Vertrauen. 
  • Zeit investieren: Es kommt darauf an, Beziehungen zu erleben.
    Das erfordert Zeit. Durch gemeinsame Erlebnisse oder der Pflege des gleichen Hobbys, stärken Sie das individuelle Engagement Ihres Gegenübers. Pflegen Sie also bestehende Beziehungen und knüpfen Sie neue. Und dabei müssen es nicht immer mehrere gemeinsame Stunden sein. Häufig tut auch einfach ein kurzes Treffen auf einen Kaffee oder Tee gut. 
  • Konflikte konstruktiv lösen: Konflikte sind eigentlich die Vorstufe zu Innovationen
    oder auch Entwicklungshelfer. Zum Ansprechen und Lösen von Konflikten existieren zahlreiche Hinweise – hier Blogs dazu von uns: Konflikte wahrnehmen und Konflikte managen.
    Unsere Erfahrung zeigt, dass Konflikte normal sind. Entscheidend ist der Umgang damit. Also: versuchen Sie möglichst offen zu kommunizieren und suchen Sie nach Lösungen. Manchmal entsteht daraus Ungewohntes und Neues. Lassen Sie sich überraschen und wenn ein Konflikt nicht auflösbar zu sein scheint: Vergeben Sie! 
  • Wertschätzung zeigen: Zeigen Sie Anerkennung und Dankbarkeit.
    Das ist das „Dankeschön“ für einen Gefallen. Nutzen Sie Gelegenheiten für ein ehrliches Kompliment. Es geht um kleine Gesten, die Ihre Beziehungen stärken.  
  • Grenzen respektieren: Beziehungen sind möglichst Begegnungen auf Augenhöhe.
    Dazu gehört auch der adäquate Umgang mit Grenzen. Da jeder Mensch individuelle Bedürfnisse und Grenzen hat ist es gar nicht so leicht, diese nicht zu verletzen.
    Respektieren Sie diese bei Ihrem Gegenüber und achten Sie darauf, dass Sie Ihre eigenen Grenzen verständlich und gut kommunizieren. Verzeihen: Niemand ist perfekt. Verzeihen Sie Fehler und arbeiten Sie daran, Beziehungen zu heilen. 
  • Selbstreflexion: Fragen Sie sich, welche Beziehungen Ihnen guttun und welche Sie belasten.
    Die Bilanz der persönlichen Beziehungen hilft dabei, kräftezehrende oder toxische Beziehungen zu entdecken und sich von diesen ggf. zu trennen. Und vergessen Sie nicht, die kraftspendenden Beziehungen zu pflegen und ggf. zu intensivieren. 

Was kann ich als Führungskraft tun, um Beziehungen zu fördern? 

Beziehungen sind der Kitt, der unser Leben zusammenhält – das gilt auch am Arbeitsplatz. Als Führungskraft oder Geschäftsleitung können Sie gezielt Maßnahmen ergreifen, um Beziehungen in Ihrem Team zu fördern. Neben den Optionen, die für jede Beziehung gelten (siehe oben), gibt es am Arbeitsplatz kaum zusätzliche oder weitergehende Optionen. 

  • Führungskraft als Beziehungsbeispiel
    Als Führungskraft stehen Sie in einer besonderen Beziehung zum Mitarbeitenden. Sie werden beobachtet und Ihr Beziehungsverhalten wirkt als Rollenmuster ins Team. Seien Sie in Ihrem Beziehungsverhalten authentisch und kommunizieren Sie auch Themenbereiche, über die Sie sich nicht mit Mitarbeitenden austauschen wollen. Sonst ist die Gefahr groß, dass nicht adäquate Anforderungen an Sie entstehen. 
  • Beziehung als Thema immer wieder thematisieren  Beziehung als Thema immer wieder thematisieren
    Leisten Sie Ihren Beitrag, den Teamzusammenhalt zu stärken. Indem Sie z.B. gemeinsame Aktivitäten, Teambuilding-Events und regelmäßige Treffen des Teams durch das Bereitstellen eines Team-Budgets fördern. Manchmal geht es auch nur um ein überschaubares Zeitbudget, das z.B. ein kurzer gemeinsamer Morgenkaffee kosten würde. Hier können sich die Mitarbeitenden auch außerhalb des Arbeitskontextes intensiver kennenlernen.


Und falls Sie Defizite in der Beziehungsgestaltung am Arbeitsplatz wahrnehmen, dann regen Sie die Mitarbeitenden dazu an, auch auf der eher ungewohnten Beziehungsebene den Kontakt zueinander aufzubauen. 

Positive Emotionen im Deep Dive

Für alle, die sich für das PERMA-Modell und die Rolle von positiven Emotionen vertieft interessieren, anbei zwei Veranstaltungshinweise:

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